Geschichtlicher Ursprung

Von Gespenstern und Schätzen

Nach dem Tode von Frobens Mutter (1549) verfiel das im sumpfigen Gelände erbaute Schloss zu Seedorf. Den Urkunden zufolge soll dort ein Gespenst leben und auch glaubt man an einen vergrabenen Schatz in den Tiefen der Schlossgewölbe.

Gleich hernach wurde der Haushalt zu Seedorf aufgelöst, die Dienstboten abgefertigt und das leere Schloss, das schon ziemlich herunter gekommen war, zugeschlossen. Es blieb unbewohnt stehen; mit wenig Geld war bei dem Bau nichts zu machen, und Graf Johann Werner hatte mit Fleiß darauf hingearbeitet, das bei seinem Tode seine Sachen nicht so Stünden, das es jemand Unternehmen konnte, aus seiner Hinterlassenschaft Schlösser zu erbauen. Aus diesen und anderen Gründen ist Schloss Seedorf heruntergekommen, das Dach samt allen Holzwerk wurde von den Mauern getan, damit es nicht in Kürze einfallen möchte. Zu dem allem hatte das Gespenst, das seit langen Jahren sich darin umhertrieb, den Dienstleuten, Männern wie Weibern, so viel Schabernack angetan und sie so erschreckt, dass es über die Maßen war und niemand mehr gern dort diente.

Offensichtlich hat Frobens Vater an Gespenster nicht geglaubt, denn: Graf Johann Werner hatte nichts darauf gegeben, er hatte dem Gespenst geflucht, es sein Gepolter und Wesen treiben lassen und sich gar nicht darum gekümmert. Es scheint, dass sich das Gespenst, wegen des alten Herrn, überaus zorniger und wunderseltsamer Weise vor ihm fürchtete und ihn deshalb um so weniger geplagt hat.

Außerdem spuckte das Gespenst im Schloss - in dessen Stuben nachts Lichter gesehen wurden, oder indem die Nachbarn großes Gerumpel hörten. Schon früher sollten ein langes Weib mit grünem Gewande und schwarzem Mantel oder ein Geistlicher als Gespenst in dem Schloße sich erzeigert haben – und zwar in der Kapelle. Ein solcher Geist soll einmal den Gottfried Christoph in der Nacht aufgeweckt und ihm viel ins Ohr gefragt haben. Dieser war von den Worten des Geistes wie gelähmt und konnte kein Hilfe herbei rufen. Diese Geschichten führten auch zu der Sage von einem Schatz in dem Schloss und es ist von ganz besonderem Interesse, dass schon damals eine Wünschelrute (wohl die erste literarische Aufzeichnung einer Solchen) zur Verwendung kam. Es geschah die erfolglose Suche im Schloss zu Seedorf. Mit einer Häslin (Hafel) die geweiht war, vom Dach herab bis in das tiefste der Gewölbe. Es gab noch gar viele Geschichten vom Hof zu Seedorf, der Schatz wie er in der obigen Geschichte erwähnt wurde aber nie gefunden!

 
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